Ja oder nein? Sollten wir dieses Jahr wieder Wachtelbabies großziehen, oder nicht? Immerhin sollte ich zum 01.05.21 einen Ausbildung mit wirklich hohem Lernpotential anfangen und habe ich da noch Zeit für junges Federvieh? Die Entscheidung viel Pro-Federvieh aus und so rief Frau B. bei unserer Hühnerfrau an und orderte 8 Tagesküken.
Wohl gemerkt, sie orderte Tagesküken.
Also, mal schnell eine Kiste mit Wärmflasche vorbereitet und ab in den Nachbarort gefahren. Die 8 kleinen süßen Federknäule waren schnell ausgesucht und in diesem Jahr entschieden wir uns die Tiere – statt wie üblich im Bad – diesmal im Wohnzimmer aufzuziehen.
Ein Tag folgte dem anderen und jeden Tag fragten wir uns, warum diese Wachteln so groß sind. Wir dachten erst mal an Mastwachteln, blöderweise hörten die Tiere nicht auf zu wachsen. Auch fand ich, das sie nach und nach ziemlich untypische Federfarben und Muster im Federkleid entwickeln. Kurz dachte ich an einen neue Zuchtrasse, aber als das erste Tier Federn an den Füssen bekam und dann noch ein Schiepel auf dem Kopf ... da war uns klar, das sind keine Wachteln, sondern Hühner. Ein Anruf bei der Züchterin klärten dann auch alles auf. Als wir Tagesküken bestellt haben, dachte sie nicht an Wachtelküken. Soviel zum Thema genaue Kommunikation. Wir hatten nicht deutlich gesagt, welches Federvieh auf unserer Wunschliste stand.
Da hatten wir das Dilemma, 8 dicke kräftige Brahmanen und zudem inzwischen auch sehr zahm. Die Tiere waren wirklich toll, aber so kurz vor Ausbildungsbeginn noch den Garten umgestalten und schnell einen Hühnerstall bauen? Hm, das erschien mir doch ziemlich stressig. Schweren Herzen suchten und fanden wir auch einen tolle Familie mit Haus und Garten. Sie hatten bereits Erfahrung mit Hühnern und die Kinder waren total begeistert, das sie bei uns handzahme neue Familienmitglieder habholen konnten.
Ihrgendwie war ich traurig das die Hühner weg waren, aber froh war ich, das wir ein so schönes Zuhause für sie gefunden haben. Danke an die Familie.